Gesundheitsvorsorge - Wie Sie ihr Krebsrisiko reduzieren können
Seit einigen Jahren sorgt das PSA-Screening zur Erkennung von Prostatakrebs für Kontroversen unter Experten, da sein Nutzen umstritten ist. Der Test an gesunden Männern, die noch keine Krankheitsanzeichen für Prostatakrebs zeigen, ist in Deutschland noch keine Routine. Ist der Wert erhöht, kann bei einigen Männern frühzeitig Prostatakrebs erkannt und behandelt werden. Der Wert allein ist jedoch nicht aussagekräftig genug, da oft noch zusätzliche Untersuchungen erforderlich sind. Ein erhöhter PSA-Wert sollte nicht sofort zu einer Biopsie führen.
Erhöhter PSA-Wert bedeutet nicht immer Prostatakrebs
Im Frühstadium macht sich Prostatakrebs nicht bemerkbar, während eine vergrößerte Prostata Beschwerden mit häufigem Harndrang und verringertem Harnstrahl bereiten kann. Ab dem 50. Lebensjahr besteht ein erhöhtes Risiko für eine altersbedingte Prostatavergrößerung. Mit einer Blutuntersuchung kann der Arzt den
PSA Wert
prüfen.
Die Höhe des PSA-Wertes lässt noch keine Diagnose zu, ob eine Krebserkrankung vorliegt, doch ist ein erhöhter Wert ein Indiz für eine Prostata-Erkrankung. Um abzuklären, ob ein Mann tatsächlich an Prostatakrebs erkrankt ist, erfolgt eine zusätzliche Untersuchung mit der
Magnetresonanztomographie. Im Rahmen der Magnetresonanztomographie kann festgestellt werden, ob eine entzündliche Erkrankung, eine gutartige Prostatavergrößerung oder eine bösartige Erkrankung vorliegt. Nur bei Verdacht auf Prostatakrebs ist eine Biopsie erforderlich.
Früherkennung mit gezielten Untersuchungen
Bei Männern unter 40 Jahren besteht so gut wie kein Risiko für Prostatakrebs. Am häufigsten tritt eine Krebserkrankung um das 70. Lebensjahr auf. Das Risiko, selbst an Prostatakrebs zu erkranken, steigt, wenn bereits Ihr Vater oder Ihr Bruder daran erkrankt waren. Die gesetzliche Krankenkasse übernimmt ab einem Alter von 45 Jahren einmal jährlich die Kosten für eine Tastuntersuchung der Prostata.
Der Arzt tastet vom Enddarm die Prostata ab. Diese Untersuchung ist jedoch ungenau und reicht allein für die Früherkennung nicht aus. Zusätzlich kann der PSA-Test erfolgen, der jedoch keine Kassenleistung ist und ca. 25 Euro kostet. Die Auswertung der Testergebnisse schlägt mit weiteren 20 Euro zu Buche.
Wie Sie das Risiko verringern können
Risikofaktoren für Prostatakrebs sind das Alter und eine familiäre Häufung. Auf diese Faktoren haben Sie keinen Einfluss. Als Risikofaktor gilt auch das männliche Sexualhormon Testosteron, das sich beim Abbau in Dihydrotestosteron umwandelt, das für das Prostatawachstum verantwortlich ist. Finasterid, das zur Behandlung von gutartigen Prostatavergrößerungen eingesetzt wird, kann die Ausschüttung von Dihydrotestosteron hemmen. Da es starke Nebenwirkungen hat, ist es zur reinen Prävention nicht sinnvoll.
In Studien wurde ein Zusammenhang von Übergewicht und einem erhöhten Prostatakrebs-Risiko festgestellt. Chronische Stoffwechselstörungen wie das metabolische Syndrom, das vor allem bei Menschen mit höherem Übergewicht auftritt, werden von vielen Krebsforschern mit einem erhöhten Krebsrisiko in Verbindung gebracht. Chronisch erhöhte Blutzucker- und Blutfettwerte können die Entstehung verschiedener Tumorarten begünstigen.
Mit regelmäßigen Blutuntersuchungen können die Werte kontrolliert werden. Neben einer medikamentösen Behandlung sind eine gesunde Ernährung und viel Bewegung wichtig, um das Krebsrisiko zu senken.
Eine Diät zur Vorbeugung von Prostatakrebs gibt es nicht. Sie können jedoch mit einer Gewichtsreduktion den Body-Mass-Index (BMI) reduzieren und Übergewicht abbauen. Obst und Gemüse bieten zwar keinen Schutz vor Krebs, doch können sie insgesamt zu einer besseren Gesundheit und zur Senkung der Blutfettwerte beitragen.