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Leipzig, 29.09.2016

Trend Virtual Reality / Augmented Reality: 

Was ist möglich?

Virtual Reality Google-Brille

Virtual Reality (VR) – Künstliche Realität, Augmented Reality (AR) – Verstärkte Realität, so die Übersetzung, ist nicht nur im Schatten der gerade zu Ende gegangenen Gamescom in Köln mal wieder das bestimmende Doppelthema im Technikbereich sämtlicher Nachrichtensendungen und -portale. Die „normale“ Realität soll hier soll hier durch elektronische Helferlein Unterstützung kommen und so ein in vielen Bereichen gesteigertes Erlebnis bescheren – klingt zunächst einmal wenig informativ für einen Laien, weshalb sich der folgende Artikel nicht nur der Frage widmet, was die computerisierten Realitäten eigentlich sind, sondern auch, wie sie in der Praxis unser Leben bereichern können und zudem auch, wie real sie sich wirklich anfühlen. 

1. Was ist Virtual Reality?

Im Gegensatz zur verstärkten Realität ist die virtuelle Realität schnell erklärt: Alles, was unser reales Leben in irgendeiner Form imitiert, ist virtuelle Realität. 

Foto: Virtuelle Realität

Der Abstraktionsgrad spielt dabei jedoch nur eine untergeordnete Rolle: Ein Pilot, der im Simulator sitzt und diese Erfahrung fast kaum von der Wirklichkeit unterscheiden kann, erlebt die gleiche virtuelle Realität, die ein junger Gamer erfährt, der ein Alien durch die Katakomben unter einem fremden Planeten lenkt. Kurzgesagt: Virtuelle Realität kann, muss aber keine Vorbilder in der Realwelt haben.

2. Was ist Augmented Reality?

Um das Prinzip der verstärkten Realität zu erklären, reichen schon einige Beispiele aus dem Alltag vieler Leipziger: Haben Sie jemals schon mal eine Navigations-App auf dem Smartphone benutzt, bei dem die markierte Route das Bild der vor ihnen liegenden Straße halbtransparent überlagert? 

Foto: Smartphone Augmented Reality

Vielleicht besitzen Sie ein Auto, bei dem Tacho und Drehzahlmesser an die Windschutzscheibe vor ihnen projiziert werden? Mit Sicherheit haben Sie aber schon mal von der Google-Brille gehört: Dieses Zaubergerät kann beispielsweise, wenn Sie vor dem Völkerschlachtendenkmal stehen, auf Wortbefehl automatisch Informationen dazu einblenden. 
Wer nur eines dieser Beispiele nachvollziehen kann, der versteht auch, was Augmented Reality ist: Das, was wir sehen, wird durch zusätzliche Informationen verstärkt. Und das funktioniert nur durch die Digitalisierung, sowie deren Miniaturisierung und der ständigen Verfügbarkeit von schnellen Internetverbindungen. 

3. Welche Anwendungsbereiche gibt es?

Glaubt man nur dem, was einem in den Massenmedien geboten wird, so scheint es, als wenn die einzigen Anwendungszwecke für Augmented und Virtual Reality in Computerspielen lägen – das ist, gelinde gesagt, falsch. Für beides gibt es extrem mannigfaltige Anwendungen – die nur zu einem kleinen Teil mit Spielerei zu tun haben:

Virtual Reality:

  • Die bereits angesprochene Ausbildung von Piloten in Flugsimulatoren. Durch gestiegene Rechenkapazitäten ist dies heute so effizient, dass die Ausbildung zum größten Teil im Simulator ablaufen kann – das spart nicht nur Kosten, sondern schont auch die Umwelt massiv. Außerdem sind die Simulatoren heute so realistisch, dass darin sogar Seminare gegen Flugangst angeboten werden können.

  • Im Landschaftsbau ermöglichen es digitale Modelle, projiziert auf eine Leinwand, den Architekten, nach Belieben Formen und Bearbeitungen hin und her zu schieben. Auch das wäre in der echten Welt praktisch nicht möglich.

  • VR ermöglicht es, Filme – ja, auch der erotischen Art – aus der Sicht eines Betrachters zu erleben. Dazu sind spezielle 3D-Brillen erforderlich, die das Bild für jedes Auge aus einem leicht unterschiedlichen Blickwinkel darstellen.

  • Durch VR wurde eine neue Journalismus-Form geboren: Der immersive Journalismus: Er macht es beispielsweise möglich, sich in ein Flüchtlingscamp in Syrien zu versetzen – und so die schrecklichen Verhältnisse dort besser zu verstehen. 

  • In der Psychiatrie kommt Virtual Reality in der Verhaltenstherapie zum Einsatz: Und zwar können Personen mit Angststörungen unter vollkommen real wirkenden, aber eben perfekt kontrollierbaren Bedingungen mit ihren Ängsten konfrontiert werden. 

  • Auch bei der Ausbildung von jungen Chirurgen ist VR nützlich: So können Operationstechniken sehr viel einfacher erlernt werden, als mit den bislang üblichen Methoden – so gibt es mittlerweile eine Anwendung, bei der sogar eine Geburt simuliert werden kann. 

Foto: Virtual Reality im Flugsimulator

Das bedeutet also: Überall wo Virtual Reality zum Einsatz kommt, kann sie die echte Realität unterstützen, indem Kosten gespart werden, oder Dinge erlebbar machen, die andernfalls unmöglich zu realisieren wären (etwa eine Klassenfahrt zum Mars). 

Augmented Reality

  • Eine der simpelsten (und ältesten) AR-Anwendungen ist die Einblendung des Spielstandes bei Fußballübertragungen – diese steht ja Vor-Ort-Zuschauern nicht zur Verfügung.

  • Smartphone-Apps machen es möglich, einen Text in einer anderen Sprache zu lesen und ihn simultan zu übersetzen: Dazu wird mit der Kamera einfach der entsprechende Text gescannt – auf dem Display sieht es dann so aus, als ob das Buch auf Deutsch geschrieben wäre. 

  • Feuerwehrleuten könnte über ein Display vor dem Auge ein Lageplan des brennenden Hauses, durch das sie sich gerade kämpfen, ins Sichtfeld eingeblendet werden, damit sie sich besser zurechtfinden. 

  • Fernfahrern könnte nicht nur das Navi in die Frontscheibe eingespiegelt werden, sondern auch alle Objekte wie Leitplanken, Mittelstreifen oder vorausfahrende Fahrzeuge besonders auffällig markiert werden. In Verbindung mit Nachtsichtelektronik könnte dies sogar im Dunkeln geschehen. 

  • In der Lagerhaltung kann es Suchzeiten massiv verkürzen, indem ein Mitarbeiter via AR genau zum Standort eines gelagerten Produkts gelotst wird. 

Foto: Virtual Reality im Fahrsimulator

Augmented Reality stellt also der normalen Realität immer eine zusätzliche Informationskomponente bei. 

4. Wie real ist es?

Der momentan größte Renner sind 3D-Brillen. Und diese Geräte sind, obwohl noch Nischenprodukte, extrem realistisch. Wer sie trägt und durch eine virtuelle Welt wandert, vergisst schnell, dass sie nicht real ist. Gleiches gilt auch für die Flugsimulatoren: Ein Pilot, der in einer Cockpitnachbildung sitzt, die von Hydraulikzylindern bewegt wird und rundherum eine extrem realistische Grafik vor Augen hat, kann ebenfalls den Unterschied nur noch schwer ausmachen. 

Und bei der Augmented Reality geht es ja sowieso weniger darum, maximalen Realismus zu liefern – diesen Part übernimmt ja schon die normale Realität. 

Allerdings darf man sich darauf gefasst machen, dass auch hier in nur wenigen Jahren vieles nicht mehr aus dem Alltag wegzudenken ist. 

Bildquellen:
1) pixabay.com © vylip 
2) pixabay.com © SauerC
3) pixabay.com © Tumisu
4) pixabay.com © steven938
5) pixabay.com © Hans

 

 
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